
Es gibt wohl kaum eine verantwortungsvollere und gleichzeitig herausfordernde Aufgabe im Fußball als die des Schiedsrichters. Doch diese Rolle bietet auch die Möglichkeit, die Spiele aktiv zu gestalten und Fairness auf dem Spielfeld zu gewährleisten. Lukas Smolka, der für den SV Hilbeck pfeift, hat kürzlich sein erstes Jugend-Spiel als Schiedsrichter geleitet und teilt in diesem Interview seine Erfahrungen und Eindrücke. Seine Geschichte soll nicht nur inspirieren, sondern auch anderen Mut machen, den Schritt zu wagen und ebenfalls einen Schiedsrichterschein zu erwerben.
Frage: Wie hast du dich vor deinem ersten Spiel als Schiedsrichter gefühlt? Gab es spezielle Gedanken oder Nervosität, die dir durch den Kopf gingen?
Lukas: Also ich bin ziemlich locker und gelassen ins Spiel gegangen. Nervös war ich komischerweise nicht. Klar hat man da einige Gedanken, die durch den Kopf schwirren, ob man das Gelernte gut umsetzen und das Spiel ordentlich leiten kann, und dass es nicht außer Kontrolle gerät. Da ich berufsbedingt jeden Tag mit den unterschiedlichsten Menschen Kontakt habe, hatte ich da keine Berührungsängste.
Frage: Was war die größte Herausforderung, die du während deines ersten Spiels als Schiedsrichter erlebt hast, und wie bist du damit umgegangen?
Lukas: Abgesehen von einer Situation, in der zwei Spieler nach einem Foul aneinandergeraten sind, ist das erste Spiel erfreulich ruhig verlaufen. In diesem Fall bin ich dazwischen gegangen und habe die Spieler mit einer 5-Minuten-Zeitstrafe vom Feld geschickt, sodass ich keine Karte zeigen musste.
Frage: Welche Vorbereitungen hast du getroffen, bevor du das erste Mal das Schiedsrichtertrikot angezogen hast? Gab es etwas, worauf du besonders geachtet hast?
Lukas: Die Vorbereitungen fingen schon zu Hause beim Einpacken an. Da habe ich mir schon alle Sachen zusammengelegt, weil nichts ist schlimmer, wenn man als Spielleiter zum Beispiel seine Pfeife vergessen oder nicht das farblich passende Trikot mitgenommen hat. Als aktiver Spieler, der ich ja noch bin, braucht man eigentlich nur seine Fußballschuhe und Schienbeinschoner, das war’s.
Frage: Wie hast du die Kommunikation mit den Spielern und Trainern erlebt? Gab es Momente, in denen du besonders auf deine Autorität achten musstest?
Lukas: Die Kommunikation war auf beiden Seiten sehr locker und wertschätzend, sowohl von den Spielern als auch von den Trainern. Lag wahrscheinlich auch daran, dass sie wussten, dass es mein erstes Spiel war und mir deswegen auch den einen oder anderen kleinen Fehler nicht übel genommen haben.
Frage: Nach deinem ersten Spiel – gibt es etwas, das du anders machen würdest, wenn du es noch einmal pfeifen könntest, und was hast du aus diesem Erlebnis gelernt?
Lukas : Sicherlich gab es die ein oder andere Situation, die ich hätte besser lösen können oder anders entscheiden sollen. Dafür hatte ich auch mit Fredy Barthel einen super Paten an der Seitenlinie, der mich dahingehend unterstützt hat und mir auch direkt in der Halbzeit und nach dem Spiel ehrlich vorgehalten hat, was gut und was nicht so gut war. Klar kann man nicht alles 100% richtig entscheiden, aber man lernt aus Fehlern und versucht es dann im nächsten Spiel besser zu machen. Jedes Spiel hat da seine eigene Dynamik. Wichtig ist es, das Spiel zu lesen und so zu begleiten, dass es am Ende beide Mannschaften schaffen, das Spiel ohne Karten zu beenden.
Lukas positive Erfahrungen und seine lockere Herangehensweise zeigen, dass der Einstieg als Schiedsrichter durchaus machbar ist und viele bereichernde Erlebnisse mit sich bringt. Wenn du also darüber nachdenkst, einen Schiedsrichterschein zu machen, könnte Lukas‘ Geschichte genau der Anstoß sein, den du brauchst. Der Fußball braucht engagierte Schiedsrichter, die mit Leidenschaft und Gelassenheit für Fairness auf dem Spielfeld sorgen. Dein Interesse ist geweckt? Dann melde dich bei uns!



